Küstenatlas Kieler Bucht

Hier entsteht ein Küstenatlas über die Entwicklung der Küstenlinien in der Kieler Bucht bis zum Jahre 2100 in Fortführung des Projektes KOMMRÜBER. Als Beispiel werden gerade die Gemeinden Laboe, Stein und Wendtorf bearbeitet. Dieser Küstenatlas wird barrierefrei aufgebaut und soll für die gesamte Ostseeküste Schleswig-Holsteins erstellt werden. Er soll für alle Küsteninteressierte nachvollziehbar und verständlich sein.
Betrachtet wird auch die Küstenentwicklung bis zum Jahre 2100. Hierbei wird die 100jährige Sturmflut mit einem Hochwasser von 2,35m NHN (Normal Höhen Null ehemals NN) und ein 200jähriges Hochwasser mit einem Wasserstand von 2,5m NHN angesetzt. Ein hundertjähriges Hochwaseer kann rein statistisch alle 100 Jahre auftreten und ein zweihundertjähriges alle 200 Jahre (siehe auch Kapitel Hydrologie). Dies bedeutet aber nicht, das die Wasserstände auch zu diesen Zeiten auftreten werden. Die Wasserstände können recht zeitnah oder aber auch über dem statistischen Wiederkehrintervall auftreten. Für die Bemessungsgrundlage von Küstenschutz- und Küstennutzungsmaßnahmen sollte dieses Wiederkehrintervall aber Berücksichtigung finden. Dies wird auch Seitens des Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein empfohlen. Alle LaserScan Daten, also die topographischen Grunddaten, und Luftbilder wurden vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein (LKN) zur Verfügung gestellt und anschließend weiterverarbeitet.

Zur Begriffsbestimmung:
Buhnen sind senkrecht zur Küste gebaute Küstenschutzmaßnahmen die aus unterschiedlichem Material bestehen können. Buhenen sollen den Sedimentabtrag am Strand und Vorstrand verringern (siehe auch Kapitel Klassischer Küstenschutz).
Deckwerke sind Steinschüttungen parallel zur Küstenlinie die den Wellenangriff auf das Ufer, z.B. Uferschutzmauern minimieren sollen. Deckwerke bestehen überwiegend aus Steinschüttungen wobei die Steine mit Asphalt, Beton, Zement etc. verbunden werden können (siehe auch Kapitel Klassischer Küstenchutz).
Uferschutzmauern sind senkrechte Bauwerke landseitig des Strandes oder direkt an der Wasserlinie. Uferschutzmauer können aus Steinen oder aber auch aus anderem Material errichtet werden. Diese sollen z.B. Promenaden etc. vor Unterspülungen schützen (siehe auch Kapitel Klassischer Küstenschutz).
Spundwände/Kaimauern sind senkrechte oder fast senkrechte Mauern in massiver oder Pfahlbauweise, welche die Belastungen von Landseite her tragen sollen. Auf bzw. an der Spundwand/Kaimauer befinden sich Poller oder Ringe zum festmachen der Schiffe.
Treibseldünen sind eine sehr einfache und kostengünstige Küstenschutzmaßnahme. Mit einer Treibseldüne werden zwei Aspekte bedient: einerseits muss das Treibsel (Strandanwurf) nicht teuer entsorgt werden, andererseits bietet eine Treibseldüne einen gewissen Küstenschutz in dem bei Hochwasser die Wellenenergie an einem Bauwerk oder Kliff verringert wird (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Bodenschwellen im Küstenvorfeld sind künstliche Erhebungen auf dem Seegrund die das mit der Rückströmung am Seegrund mitgeführte Sediment auffangen sollen (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Bodenverfestigung durch Bakterien hört sich auf den ersten Blick unschön an, ist es aber nicht. Es wird eine Bakterienlösung in den lockeren Sand injeziert. Diese anthropogen eingesetzten Bakterien sind für die Umwelt unschädlich. Sie erhöhen den PH-Wert im Substrat, so dass Kalk ausfällt und das Substrat verbacken wird. Je nach Dosierung der Bakterien und der Menge der Zugabe einer Nährlösung lässt sich die entstehende Verfestigung des Bodens steuern. Dieser Effekt läßt sich auch durch Einleitung einer schwachen Stromspannung in den losen Sand erzielen (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Palisaden sind küstenparallele Holzpflöcke auf dem Strand in Reihe angeordnet mit kleinen Abständen. Bei erhöhten Wasserständen fließt das mit Treibsel und Sand beladene Wasser über die Palisaden und das Wasser kann durch die Lücken zurück in die See fließen und Treibsel und Sand bleiben zurück (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Stöpen/Schotten können bei kleinen Lücken in den Hochwasserschutzmaßnahmen auch mit Holzbalken oder Metallblechen eingesetzt werden. Diese Stöpen/Schotten müssen dann nur bei einem sich abzeichnenden Hochwasser geschlossen werden. Dieses ist recht einfach durch zwei u-förmige Führungen, an jeder Seite der Öffnung eine, durch Einsatz der Bleche oder Balken zu erreichen (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Geotextilien kann man sich als gefüllte Säcke oder Schläuche vorstellen. Diese Säcke oder auch Schläuche werden mit Sand oder Kies gefüllt. Als Geotextilien kommen vorwiegend Gewebe und Vliesstoffe, aber auch Verbundstoffe (Laminate) zum Einsatz. Diese können aber auch aus natürlichen Fasern (wie Schilf, Jute und Kokos) oder Chemiefasern (wie Polypropylen, Polyamid, Polyester und Polyethylen) bestehen und können im Küstenschutz als Riff- oder Treibselkern oder in Deckwerken in Kombination mit anderen Baustoffen eingesetzt werden. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit werden Geotextilen aus Jute- oder Kokosfasern nur verwendet, wenn die spätere Verrottung erwünscht ist.
Mobiler Küstenschutz kann auch durch Hochwasserschutzwände im Bedarfsfall umgesetzt werden. Im Binnenland werden Hochwasserschutzwände häufig eingesetzt. Sie bestehen üblicher Weise aus Holz- oder Metallbalken, die vor kommendem Hochwasser in vorinstallierte Führungen eingesetzt werden. Da es auch im Küstenbereich Vorwarnzeiten gibt, ist die Installation rechtzeitig möglich. In städtischen Bereichen kann dies sehr zielführend sein.
Künstliche Riffe können aus Sand- oder Steinschüttungen im Küstenvorfeld errichtet werden. Je nach Design können diese künstlichen Riffe nicht nur die Wellenenergie reduzieren, sondern auch neue Habitate für Flora und Fauna bieten. Durch Hohlraumbildung in den locker geschütteten Steinen entstehen Bruthöhlen und Rückzugsgebiete für Fische und Algen etc. (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschutz).
Treibsel ist das als Spülsaum am Strand auftretende organische Material welches überwiegend aus Seegras und Algen besteht. Üblichweise liegt das Treibsel kurz oberhalb der Wasserlinie. Im Sommer wird das Treibsel aus touristischen Gründen vom Strand entfernt, da die Algen und tierischen Soffe, hier vorallem Seesterne und Muscheln, bei Wärme eine starke Geruchsbelästigung verursachen.
Riffe im deutschen Sprachgebrauch sind der Küste vorgelagerte Sandbänke, die permanent von Wasser bedeckt sind und nur bei extremen Niedrigwasser sichtbar sind. Auf diesen natürlichen morphologischen Formen findet hauptsächlich der küstenparallele Sedimenttransport statt. Diese Riffe sind nicht zu verwechseln mit den im englischen Sprachgebrauch verwendeten Begriff „reefs“, welche üblicherweise Korallenriffe darstellen.
Kliff/Steilküste ist eine im anstehenden Fest- oder Lockergestein meist steil ansteigende Begrenzung des flachen Strandes, entstanden durch kräftige Brandungsarbeit der Wellen.  Ein Kliff wird als aktiv bezeichnet wenn durch Abbruch Sedimente für den Aufbau der flachen angrenzenden Küstenbereiche geliefert werden. Die Neigung und Höhe der steil geböschten bis wandartigen Erosionsform hängt von verschiedenen Faktoren wie Gesteinsart und -lagerung, Höhe und Böschungswinkel der Küste, Stärke, Dauer und Richtung der Brandungseinwirkung sowie letztlich Meeresspiegelschwankungen bzw. tektonischen Bewegungen der Küste ab. Wenn infolge zunehmender Verbreiterung der Brandungsplattform/des Strandes eine unmittelbare Brandungswirkung am Kliff nicht mehr erfolgt, entsteht ein totes/inaktives Kliff.

Gemeinde Laboe

Die Küste von Laboe ist stark menschlich überprägt. Es wurden Buhnen, Deckwerke und Uferschutzmauern, vorallem vor der Promenade, sowie Hafenanlagen mit Spundwänden/Kaimauern gebaut (siehe folgende Abbildung). Der südliche Hafenbereich wird durch ein Deckwerk geschützt und am nördlichen Ende der Gemeinde ist eine Uferschutzmauer mit drei Buhnen vorhanden. Richtung der Gemeinde Stein befindet sich noch ein kurzes Deckwerk. Durch verstärktes Sedimentangebot, wohl auch durch Sandvorspülungen in der Probstei nach dem Bau des Landesschutzdeiches und der T-Buhnen (Buhnen haben die Form eines T, daher der Name) Anfang der 1980 Jahre kam es vor Laboe zu extrem starker Sedimentablagerungen. Der Bau der Buhne westlich des Naturerlebnissraumes (gemäß § 38 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG)) führte in diesem Bereich zu massiver Sedimentation. Der Strand vor der Uferpromenade wurde in den 1980 Jahren von der Seeseite her aufgeschoben, um die Uferschutzmauer zu schätzen und um vorallem einen nutzbaren Strand zu erzeugen.

Durch die Anlandung der Sedimente im Naturerlebnisraum und im Bereich des Hundestrandes wurde der Sedimenttransport weit seewärts verlagert (siehe folgende Abbildung). Besonders die Buhne am westlichen Ende des Hundestrandes hat hier maßgeblichen Einfuß auf den Sedimenttransport. Diese Buhne ist auch für die Leeerosion verantwortlich. Als Leeerosion wird der Sedimentverlust hinter einer Baumaßnahme in Sedimenttransportrichtung bezeichnet. Vor derartigen Baumaßnahmen kommt es üblicher Weise zu Sediemntablagerungen. Das Kliff landseitig des Naturerlebnisraumes ist bewachsen und liefert daher kein Sediment mehr für den Aufbau von Stränden und vorgelagerten Flachwasserbereichen. Derartige Kliffs werden als inaktiv bezeichnet.

Die folgende Abbildung zeigt die Küstenlinienentwicklung von 1878 bis zum Jahre 2010. 1878 fand die erste komplette Vermessung der Ostseeküste statt. Die Genauigkeit ist natürlich nicht mit der heutigen vergleichbar, da sich die Vermessungstechnik extrem verbessert hat. Wie oben schon erwähnt, sind die Ablagerungen des Naturerlebnissraum und des Hundestrandes sehr junger Natur, ebenso wie der Badestrand. Der Anwachs im Hafenbereich beruht schlicht auf dem Bau der Spundwände seeseitig der damaligen Uferlinie (siehe auch Kapitel Küstenentwicklung). Alle diese Sedimentablagerungen sind daher massiv durch den Menschen beeinflußt.

Die Küstenlinie in 25 Jahren, also im Jahre 2050 bei einem Meeresspiegelanstieg von 25cm, ist nur leicht landwärts verschoben (siehe folgende Abbildung). Nur die Sandbank vor dem NER ist teilweise überflutet. Der Leeerosionsbereich mit den Buhnen am Ende des Strandes vor dem U-Boot wird teilweise negativ beeinflußt und es kann zum Kontakt zwischen Meerwasser und Küstenschutzbauwerk kommen. Die Promenade und der Hafenbereich sind nicht betroffen. Südlich des Hafens wir nur ein ganz schmaler Streifen Strand überflutet.

Die Küstenlinie in 50 Jahren, also im Jahre 2075 bei einem Meeresspiegelanstieg von 50cm, ist etwas mehr landwärts verschoben (siehe folgende Abbilddung). Die Sandbank vor dem NER ist teilweise ganz überflutet. Auch die Uferlinien des NER und des Hundestrandes ist leicht zurückgewichen. Der Bereich um die Buhnen ist mehr landwärts verschoben. Hier kann es bereits zu einem Meerwasserkontakt mit dem Deckwerk kommen. Der Hafen selbst bleibt überflutungsfrei. Südlich des Hafens ist der Strand nur teilweise überflutet. Dünenbereiche und Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Die Küstenlinie in 75 Jahren, also im Jahre 2100 bei einem Meeresspiegelanstieg von 75cm, ist jetzt deutlich überall erkennbar landwärts vorgerückt (siehe folgende Abbildung). Die Sandbank weißt nur noch einen sehr kleinen trockenen Bereich auf. Der Strandsee im NER hat sich mit mehr Wasser gefüllt. Im Bereich der Leeerosion, also bei den Buhnen, kommt es zum Strandverlust und Kontakt vom Meerwasser mit dem Deckwerk. Im Hafenbereich sind nur kleine Teilbereiche überflutet. Südlich des Hafens ist der Strand teilweise überflutet. Dünenbereiche und Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Der Überfltungsbereich bei der 100jährigen Sturmflut, Höhe 2,35m NHN, beim heutigen Zustand überflutet schon große Bereiche vor der Promenade (siehe folgende Abbildung) und kommt mit der Uferschutzmauer in Kontakt. Der NER und der Hundestrand sowie die vorgelagerte Sandbank werden fast komplett überflutet. Der rot hinter der Promenade dargestellte Bereich wird nicht überflutet da keine Verbindung zum Strand vorhanden ist. Dieser rote Bereich ist rein der Darstellungstechnik geschuldet. Der nördliche Hafenbereich und angrenzende Straßen werden überflutet. Im Süden ist einTeilbereich nicht betroffen. Südlich des Hafens wird der Strand nahezu komplett überflutet. Auch einige Teile des Dünenbereiches stehen unter Wasser. Die Fußwege sind kaum betroffen. Infrastrukturen bleiben unversehrt.

 

Wenn die 100jährige Sturmflut in 25 Jahren mit einer Höhe von 2,35m NHN, also im Jahre 2050 aufftritt bei einem Meeresspiegelanstieg von 25cm, werden weitere Bereiche im NER und Hundestrand überflutet (siehe folgende Abbildung). Der Wasserstand reicht teilweise bis an das inaktive Kliff. Hier können Kliffabbrüche auftreten. Die Uferschutzmauer der Promenade wird wieder vom Meerwasser erreicht. Der rote Bereich hinter der Promenade steht mit dem Wasserstand vom Hafen aus in Kontakt und kann von dort aus überflutet werden. Dies hängt von der Verweildauer des Wasserstandes ab, da das Wasser nicht sofort den Bereich komplett überflutet. Der Hafenbereich wird großflächig überflutet, ebenso wie angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen. Nur ein kleiner Bereich im Süden ist nicht betroffen. Südlich des Hafens wird der Strand nahezu komplett überflutet. Auch werden einige Teile des Dünenbereiches überflutet. Einige Fußwege bleiben trocken. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

 

Beim Eintritt dieses Wasserstandes von 2,35m NHN im Jahre 2075 bei einem dann prognostizierten Meeresspiegelanstieg von 50cm werden die gesamten Bereiche des NER und Hundestrandes sowie der vorgelagerten Sandbank komplett überflutet (siehe folgende Abbildung). Die Uferschutzmauer der Promenade verhindert noch einen Übertritt des Meerwassers in die niedriger gelegenen Bereiche hinter der Promenade. Diese Bereiche werden nun aber vom Hafen aus überflutet, da dort große Teile unter 2,85m NHN liegen. Der Hafenbereich wird großflächig überflutet und auch angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen sind betroffen. Südlich des Hafens wird der Strand und Teile des Dünenbereiches überflutet. Einige Fußwege bleiben trocken. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Tritt die Jahrhundrtsturmflut zu Ende des Betrachtungszeitraumes im Jahre 2100 mit einer Höhe von 2,35m und einem zusätzlichen Meeresspiegelanstieg von 75cm auf, sind NER, Hundestrand und die vorgelagerte Sandbank komplett überflutet (siehe folgende Abbildung). Das inaktive Kliff am NER kommt ebenfalls mit dem Wasserstand in Berührung und wird erodiert werden. Die Uferschutzmauer und die Promenade halten den Überlauf des Meereswassers in die dahinterliegenden Bereiche nun nicht mehr auf. Hier sind große Lücken vorhanden und der Bereich kann relativ schnell überflutet werden. Der Hafenbereich wird komplett überflutet. Nur im südlichen Bereich ist ein kleiner Teilbereich nicht betroffen. Angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen sind stark stark betroffen. Südlich des Hafens wird der Strand und große Teile des Dünenbereiches überflutet. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Beim Eintreten der 200jährigen Sturmflut mit einem Wasserstand von 2,5m NHN zum heutigen Zeitpunkt wird der NER, der Hundestrand und die vorgelagerte Sandbank nahezu komplett überflutet (siehe folgende Abbildung). Im NER verbleiben nur kleine Reste oberhalb 2,5m NHN. Das inaktive Kliff kommt ebenfalls mit dem Meerwasser in Kontakt. Der Strand wird ebenfalls nahezu komplett überflutet und die Uferschutzmauer kommt mit dem Meerwasser in Kontakt, kann aber eine Überflutung der dahinterliegenden Bereiche verhindern. Auch von Seiten des Hafens her findet noch kein Wassereintritt in die aus technischen Gründen rot dargestellten tiefer als 2,5m NHN liegenden Bereiche hinter der Promenade statt. Der Hafenbereich wird komplett überflutet, ebenso wie angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen. Nur der südliche Bereich ist nicht überlutungsgefährdet. Südlich des Hafen wird der Strand nahezu komplett überflutet. Einige Dünenbereich stehen ebenfalls unter Wasser. Die Fußwege bleiben trocken. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Im Jahre 2050 überflutet die 200jährige Sturmflut mit einem Wasserstand von 2,5m NHN und einem Meeresspieglanstig von 25cm die dem NER vorgelagerte Sandbank, den Ner und den Hundestrand (siehe folgende Abbildung). Aus dem NER und dem Hundestrand ragen nur noch sehr kleine Bereiche über den Wasserstand von 2,75m NHN heraus. Das inaktive Kliff wird durch das Meerwasser angegriffen. Der Badestrand wird komplett überfutet, die Uferschutzmauer/Promenaade verhindert aber einen Wasserübertritt in die dahinter gelegenen tieferen Bereiche. Diese können aber von der Hafenseite her überflutet werden. Der Hafenbereich wird komplett überflutet. Nur ein Teil im Süden ist nicht gefährdet. Auch angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen werden überflutet. Südlich des Hafens wird der Strand und Teile der Dünenlandschaft überflutet. Einige Fußwege bleiben trocken. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Die 200jährige Sturmflut im Jahre 2075 mit einem Wasserstand von 2,5m NHN und einem Meeresspieglanstieg von 50cm, also einem Hochwasser von 3m NHN, überflutet nun endgültig den gesamten NER, den Hundestrand und die vorgelagerte Sandbank (siehe folgende Abbildung). Das inaktive Kliff landseitig des NER’s und Hundestrandes wird am Fuße erodiert. Der Badestrand mit Ausnahme einer bewachsenen Düne steht komplett unter Wasser. Im Süden kommt es zu einem Wasserübertritt in die landseitig tiefer gelegenen Bereiche, die auch vom Hafen her überflutet werden. Der Hafenbereich wird komplett überflutet. Nur ein Teilbereich im Süden bleibt trocken. Angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen werden ebenfalls überflutet. Südlich des Hafens werden Strand und Dünen überflutet. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Im finalen Szenario des Jahres 2100 mit einem Wasserstand von 3,25m NHN, zusammengesetzt aus dem Sturmflutwasserstand von 2,5m NHN und einem Meeresspiegelanstieg von 75cm, wird der gesamte NER, der Hundestrand und die vorgelagerte Sandbank überflutet (siehe folgende Abbildung). Das landseitig des NER gelegene inaktive Kliff wird angegriffen und erodiert werden. Der Strand wiederum wird, mit einer Ausnahme der bewachsenen Düne, komplett überflutet und die Uferschtzmauer und Promenade wird  ebenfalls großräumig überflutet, was zu einem massiven Meerwassereintritt in die tiefer gelegenen landseitigen Bereiche führt. Auch wird der Hafenbereich unter Wasser gesetzt. Nur ein ganz kleiner Teil im Süden bleibt trocken. Angrenzende Straßen, Infrastrukturen und Bebauungen werden überflutet. Südlich des Hafens werden Strand und Dünene überflutet. Infrastrukturen sind nicht betroffen.

Mögliche (Küstenschutz-) Maßnahmen bis zum Jahre 2100

Im Kapitel Klassicher Küstenschutz und Alternativer Küstenschutz dieser Webpräsenz sind die hier angesprochenen Maßnahmen näher erläutert.
Dringend erforderlich, also umgehend, ist die Ertüchtigung der Promenade mit einer seeseitigen durchgehenden Erhöhung der Ufermauer auf 3,25m NHN. Notwendige Strandzugänge sind ebenfalls so herzurichten, dass diese bis zu einer Höhe von 3,25m NHN bei Sturmflut verschlossen werden können. Im Süden, also zum Hafen hin, ist eine mobile Hochwasserschutzmaßnahme (z.b. mobile Deiche oder mobile Hochwasserschutzbauten/Stöpen) herzurichten. Diese muß verhindern, dass das Wasser von der Hafenseite her in die hinter der Promenade gelegenen Bereiche eindringen kann.
Mittelfristig wird empfohlen, die Buhne des Hundestrandes zurückzubauen. Hierdurch wird die Leeerosion vor dem südlich gelegenen Deckwerk minimiert. Hier kann sich dann wieder ein Strand aufbauen. Das Material aus der Buhne sollte als Querwerk vor den Buhnen als Riff oder Bodenschwelle (siehe Kapitel Alternativer Küstenschutz) verbaut werden. Durch diese Maßnahme geht zwar ein Teil des Hundestrandes verloren aber das Deckwerk wird durch Sedimentauflagerung geschützt und ein nutzbarer Strand kann entstehen.
Mittel- bis langfristig sollten vor der Uferschutzmauer der Promenade künstliche Dünen errichtet werden, mit Treibselkern oder auch Geotextilien (siehe auch Kapitel Alternativer Küstenschz). Hier kann sehr kostengünstig das sonst teuer zu entsorgende Treibsel verwendet werden. Solche künstlichen Dünen begrünen sich zusätzlich zu einer Initialbepflanzung mit Strandhafer auf natürliche Weise und bilden eine bunte vielfältige Pflanzengesellschaft aus. Solch ein Anblick wird von Strandnutzern sehr geschätzt, wie Umfragen in Eckernförde zeigen.
Die Hafenanlage selbst sollte langfristig komplett überplant werden. Dies betrifft vorallem die Höhe der Steganlagen und damit die Gefahrenreduzierung für Wasserfahrzeuge bei Sturmfluten ebenso wie die Hochwassersicherung im Hinterland. Hier wären individuelle mobile Hochwasserschutzanlagen der Hauseigentümer denkbar. In Bremen haben sich als feste Baumaßnahmen z.B. Panzerglasfenster und Türen sehr gut bewährt.

Gemeinde Stein

in Bearbeitung

Gemeinde Wendtorf

in Bearbeitung

Gemeinde Wisch

 

 

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